Am 08.12.2023 fand in Beilngries im Sitzungssaal des Rathauses eine Informationsveranstaltung statt. Nach der Begrüßung durch Helmut Schloderer. Bürgermeister von Beilngries und Martina Edl, Leiterin AKEUFW, berichtete Stefan Bauer, Bürgermeister von Schernfeld, über den Planungsverlauf von „Großflächen Photovoltaikanlagen“ in der Gemeinde Schernfeld. Es begann 2018 mit der Beauftragung eines Planungsbüro zur Untersuchung möglicher PV Flächen. Man wollte in der Gemeinde keine Unruhe stiften bevor man nichts Genaues wusste und so wurden alle Konzepte nur im Gemeinderat diskutiert, was sich im Nachgang als großer Fehler herausstellte und das gesamte PV Projekt im Gemeinderat abgelehnt wurde. Im März 2022 startete Stefan Bauer das Projekt neu mit Bürgerbeteiligung und der Festlegung von Kriterien für die PV Anlagen. Die wichtigsten Kriterien waren, dass keine guten Ackerflächen sondern nur Flächen mit schlechtem Ertrag ausgewiesen wurden. Auch musste eine finanzielle Beteilung der Gemeinde gesichert sein. Nach Festlegung weiterer Kriterien und Diskussionen mit den Bürgern wurde 2022 das Projekt „Großflächen PV Anlagen im Gemeindegebiet Schernfeld“ einstimmig genehmigt. Die Gemeinde und die Bürger stehen hinter dem Projekt und so stehen jetzt nach Abschluss der Bauleitplanung 78 ha zur Vergabe in 2 Stufen für Investoren zur Verfügung. Der Bau der ersten Anlage ist für Sommer 2024 geplant.

Der zweite Vortragende war Wolfgang Wechsler, Bürgermeister von Pollenfeld, hier ging es um die Windräder. Pollenfeld hat bereits Windräder nördlich von Pollenfeld. Wegen der Höhe, dem Schattenwurf und der Geräuschentwicklung der Windräder wird dieses Thema wesentlich emotionaler bei den Bürgern diskutiert als die PV Anlagen. Pollenfeld plant weitere Flächen im südöstlichen Waldgebiet für Windräder auszuweisen. Allerdings gab es hier bei der ersten öffentlichen Diskussion schon Bedenken der angrenzenden Ortschaften aus den Nachbargemeinden. Die weiteren Planungen liegen vorerst auf Eis, da sich die Bundeswehr gemeldet hat, weil dieser Bereich ein militärisches Tieffluggebiet für Hubschrauber sei und die Details dazu noch nicht geklärt seien.

Bei der anschließenden Diskussion kam immer wieder die Frage auf, ob es Sinn macht, bevor jede Gemeinde fieberhaft nach Flächen für ein paar Windräder sucht, nicht einen größeren Windpark stellvertretend für die einzelnen Gemeinden in Bayern zu errichten. Ein weiterer Diskussionspunkt war, wenn jetzt im Bereich staatlichen Wälder Windräder errichtet werden, sollten nicht nur die Staatsforsten finanziell daran verdienen, sondern die anliegenden Gemeinden ebenfalls finanziell beteiligt werden, was die Akzeptanz bei den Betroffenen sicher verbessert.

Zum Schluss informierte Martina Edl über den Bundesfachausschuss Umwelt-Energie-Infrastruktur der Freien Wähler Bundesvereinigung deren stellvertretende Vorsitzende sie ist. Der BFA UEI ist ein berufener und beratender Ausschuss für die FW Bundesvereinigung und die dort behandelten Themen werden künftig die Politik der FW mitbestimmen. Martina Edl versprach diese Diskussionspunkte und Anregungen beim nächsten BFA-Treffen anzusprechen.

Wer Informationen zum AK Energie und Umwelt der FW Kreis Eichstätt erhalten möchte kann sich hier melden:  ak-energie-umwelt@fw-landkreis-eichstaett.de

Für den 08.03.2024 ist ein Vortrag „Wasserstoff Energieträger der Zukunft“ geplant.

KK