20.01.2020
Die Freien Wähler Eichstätt bei der Caritas- Sozialstation

„Ohne die Unterstützung durch die Politik können wir die künftigen sozialen Probleme nicht lösen“ erklärte der Leiter der Caritas Sozialstation, Josef Wintergerst, den zahlreichen Besuchern. Deshalb freute er sich besonders, dass neben diesen auch der Landratskandidat der FW, Dr. Alfons Frey, die Oberbürgermeisterkandidatin Martina Edl und etliche Stadtratskandidatinnen und -kandidaten zu dieser Informationsveranstaltung am Montagabend gekommen waren.

Die Caritas Eichstätt verwaltet die Caritas Kreisstelle und die Caritas Sozialstation.

Der Schwerpunkt der Kreisstelle liegt bei allen Themen in der Beratung und Unterstützung. Sie bietet deshalb spezialisierte Fachdienste wie z. B. Flüchtlings- und Integrationsberatung, Schuldner- und Insolvenzberatung, etc. an. Gehandelt wird nach dem Grundsatz, dass jeder die Hilfe und Beratung kostenlos in Anspruch nehmen kann, unabhängig von Situation, Nationalität und Religion, und dass „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Vordergrund steht. Finanziert wird die Kreisstelle ausschließlich vom Staat, der Kirche und den Spenden.

Bei der Caritas Sozialstation liegt der Schwerpunkt bei der Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung von kranken, behinderten und pflegebedürftigen Menschen. 

Finanziert wird die Sozialstation durch die Pflege- und Krankenkassen, Selbstzahler, Spenden, staatliche Zuschüsse und den Förderbeitrag der Krankenpflegevereine. Das erklärte Ziel ist es, kostendeckend zu arbeiten, aber es gibt keine Gewinnabsichten. Hervorgegangen ist die Sozialstation aus dem Zusammenschluss von 22 Krankenpflegevereinen, wie es sie früher in jedem Dorf rund um Eichstätt gab.

Bei der anschließenden Fragerunde zeigte sich, dass unser Sozialsystem an seine Grenzen stößt und neue Wege gesucht werden müssen. Aktuell gibt es in Deutschland ca. 3,4 Mio. Pflegefälle, davon werden ca. ¾ zu Hause gepflegt. Diese Pflegebedürftigen werden sowohl durch die verschiedenen Sozialstationen als auch durch die Angehörigen mit Unterstützung von Sozialstationen gepflegt.

In Eichstätt bedeutet dies, dass die 120 Mitarbeiter viele Überstunden leisten und an der physischen und psychischen Belastungsgrenze arbeiten. Diese Überlastung kann nicht durch Geld ausgeglichen werden.

Wir stehen vor großen Problemen im Sozialbereich, die weder alleine durch die Politik, noch die Sozialstationen, noch ausschließlich finanziell gelöst werden können. Nur durch ein Zusammenwirken von Gesetzgeber, Sozialen Diensten und einem Umdenken in der Gesellschaft an der Mitverantwortung zur Pflege können neue Wege beschritten werden, um das Problem zu lösen.

Martina Edl bedankte sich bei Herrn Wintergerst und seinem Mitarbeiter, Herrn Wiesner, für die ausführlichen und sehr aufschlussreichen Informationen.