16.05.2021
Die FW Stadträte und der Vorstand der FW Eichstätt sind für den Erhalt der Klinik in Eichstätt und gegen einen Neubau im Landkreis.

Zum Thema Gutachten, Neubau und Kosten:

Das Gutachten hatte ganz klar den Auftrag, die beiden Klinikstandorte zu erhalten und so zu sortieren, dass beide Standorte überlebensfähig werden. Leider kam als Ergebnis des Gutachtens eine Empfehlung für den Neubau einer Klinik auf der grünen Wiese heraus.

Gesetzt den Fall, dass irgendwo, (egal wo) neu gebaut wird, bedeutet dies, dass zu den bereits investierten 20 Millionen für Eichstätt, zu den beschlossenen und bereits teilweise verbauten 17 Millionen für Eichstätt (also 37 Mio. € für den Umbau Eichstätt) und den 2 Millionen beschlossenen Umbauten in Kösching mindestens weitere 120 Millionen € in einen Neubau investiert werden müssen.

Während der Neubauzeit, die voraussichtlich ca. 10 Jahre betragen wird, werden im Ergebnis jedes Jahr ungefähr 7 Millionen Euro Defizit aus den beiden vorhandenen Klinikstandorten auflaufen.

Die Gebäude in Eichstätt und Kösching werden trotz eines Neubaus anderweitig für die Gesundheitsversorgung genutzt werden müssen. Damit kommen weitere Sanierungs- und Umbaukosten der Gebäude in Eichstätt und Kösching auf uns zu. Das heißt, wir haben ein weiteres Defizit zu verzeichnen.

Diese Kosten belasten den Kreishaushalt massiv, letztendlich werden sie auf die Kreisumlage umgelegt. Was bedeutet das? Die Gemeinden zahlen die Zeche.

Was in diesem Zusammenhang völlig offen ist, ist die Frage, inwieweit für einen Neubau überhaupt Fördermittel genehmigt werden? Der Landkreis hat hohe Förderungen für den Umbau der Klinik in Eichstätt erhalten. Diese Zuwendungen müssen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder zurückgezahlt werden, wenn die vereinbarte Nutzung und die förderrelevante Nutzungsdauer verändert werden.

Die Frage der Kosten ist natürlich nur ein Punkt, sollte aber bei einem Krankenhaus nicht der entscheidendste und vor allem wichtigste sein. Wir brauchen eine wohnortnahe medizinische Versorgung für unsere Bürger.

 

Zum Thema Gutachten, Neubau und Patienten:

Wenn ein Neubau Richtung Ingolstadt verlagert wird, bleibt ein großer Teil der Landkreisbevölkerung unversorgt bzw. wird an andere Klinken in der Nähe des Wohnortes ausweichen.

Wenn wir die Klinik in Eichstätt schließen, dann sieht es mit der nahen Notfallversorgung im Landkreis sehr schlecht aus. Wenn man sich die Landkreiskarte genau anschaut, dann erreichen zukünftig 90 % unserer Landkreisbevölkerung eine Klinik erst in höchstens 20 Minuten, manche erst nach 40 Minuten.

Wir brauchen aber ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mitten in unserem Landkreis. Sonst kommt der Landkreis seinem Versorgungsauftrag nicht mehr vollumfänglich nach.

Ist es realistisch, dass aus dem Einzugsbereich um Ingolstadt Patienten abgeschöpft werden können?

Ist anzunehmen, dass Patienten aus Ingolstadt reihenweise zu einem Krankenhaus in der Nähe des Klinikums überlaufen? Und an Ihrem Krankenhaus vorbeifahren oder vorbeigefahren werden?

Realistisch ist, dass wir aus dem westlichen und nördlichen Landkreis Patienten verlieren. Reihenweise.

Am Ende wird jedes Klinikum erst mal sich selbst versorgen, wenn es um das rare Patientengut geht.

 

Zum Thema Klinik in Eichstätt:

Eichstätt ist eine große Kreisstadt, eine Bischofsstadt, eine Universitätsstadt, eine Schulstadt. Wir werben um Touristen, wir haben in Eichstätt sehr viel zu bieten, nur bald kein Krankenhaus und keine gebürtigen „Eichstätter“ mehr.

Eichstätt braucht eine Klinik und eine Geburtsstation.

Die Klinik in Eichstätt verfügt derzeit über 170 Betten. Ab 230 Betten kann eine Klinik einigermaßen wirtschaftlich betrieben werden. Bis dahin ist der Sprung nicht all zu groß. Langfristig bedeutet dies, dass Eichstätt zusätzlich zu den bereits laufenden Umbauarbeiten der Klinik um diese Bettenzahl erweitert werden muss. Damit wird auch die Attraktivität von Eichstätt sowohl für Ärzte als auch für Pflegepersonal erhöht.

Eine Pflegeschule nah am Standort der Klinik gehört in die Verantwortung des Landkreises und trägt ebenfalls zur Erhöhung der Attraktivität bei.

Wenn Landkreis und Stadt Eichstätt gemeinsam an einem Strang ziehen, könnten für eine Erweiterung Flächen kliniknah zur Verfügung gestellt werden.

Wenn wir uns auf den Standort Eichstätt inkl. Erweiterung konzentrieren, dann könnte man im Bereich der unterversorgten Landkreisgebiete zusätzlich eine örtliche Notfallversorgung oder sog. Satelliten-Gesundheitszentren für ambulante Versorgungen und medizinische Dienstleistungen aufbauen.

 

Zusammengefasst:

Nicht die Kosten, sondern der Patient und die medizinische Versorgung der Bürger müssen im Mittelpunkt unserer Entscheidung stehen.

Zu dem bereits laufenden Umbau der Klinik Eichstätt muss an einer Erweiterung zur Erhöhung der Bettenkapazität geplant werden, damit Eichstätt zumindest ansatzweise kostendeckend arbeiten kann.

Die Attraktivität der Klinik Eichstätt muss zusammen mit den niedergelassenen Ärzten erhöht und die Zusammenarbeit mit Ärzten und Kliniken forciert werden.

Wir, die Freien Wähler Eichstätt wollen langfristig für Eichstätt und flächendeckend für den Landkreis die beste Lösung und das kann keine neue Klinik in der Nähe von Ingolstadt sein.

Wir, die FREIEN WÄHLER EICHSTÄTT werden alles tun was in unserer Macht steht, die Klinik Eichstätt zu erhalten und zu stärken

 

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