03.02.2020
Klinikgeschäftsführer Marco Fürsich als Gast bei den Freien Wählern

Einen überaus interessanten Informationsabend gab es bei den Eichstätter Freien Wählern mit dem Besuch von Marco Fürsich, dem neuen Geschäftsführer der Klinik Eichstätt.

Im gut besetzten Walburgis Restaurant sprach der Gast über die aktuelle Situation der Eichstätter Klinik, was sich leider nicht allzu positiv anhörte.

Martina Edl, die OB-Kandidatin der Freien Wähler traf zu Beginn des Abends eine eindeutige Aussage bezüglich der Standorte für die Kliniken im Landkreis Eichstätt:

„Wir Freien Wähler werden absolut das Ziel vertreten und unterstützen, dass die beiden Kliniken Eichstätt und Kösching erhalten bleiben. Es ist für unsere Bürger lebenswichtig, dass jederzeit eine zuverlässige und gute medizinische Grundversorgung und Spezialversorgung vorhanden ist.“

Herr Fürsich stellte sich mit großer Fachkompetenz, ehrlich wirkenden und offenen Antworten den vielen Fragen der Besucher, wobei die derzeit nicht besetzte Geburtsstation der Eichstätter Klinik zunächst im Fokus einer langen Diskussion stand.

Fürsich versicherte, dass die Eichstätter Klinik nach wie sehr bestrebt ist, geeignete Hebammen zu suchen, um den Standort Eichstätt wieder eröffnen zu können.

„Die Suche gestaltet sich aber derzeit äußerst schwierig“, ließ Fürsich wissen, „so dass am Markt im Augenblick derzeit keine Hebammen zu finden sind“.

Er bemerkte dazu noch, dass mit diesem Phänomen nicht nur Eichstätt alleine zu kämpfen hat, sondern auch viele andere Kliniken in Bayern

Ein großes zusätzliches Problem stellt die schwache Belegung der Geburtsstation in Eichstätt dar. Seit einigen Jahren kommen in Eichstätt nur zwischen 300 und 360 Kinder auf die Welt, in Kösching sind es zwischen 600 und 700.

„Können wir mit Eichstätt und Kösching zwei Kliniken im Landkreis halten?“ war die Frage eines besorgten Besuchers.

Auch hier hatte Fürsich eine klare Antwort parat.

„Die Frage der Zukunft wird es sein, wie sich die Kliniken im Naturpark Altmühltal die nächste Zeit verändern müssen, um unsere Landkreisbevölkerung in der Gesundheitsversorgung zusammen mit niedergelassenen Ärzten weiterhin sehr gut versorgen zu können.“

Mehrmals und nicht ohne Stolz betonte Fürsich, dass seine Eichstätter Klinik nach wie vor ein sehr gutes Spektrum an medizinischer und pflegerischer Versorgung bietet.

Als unmittelbares Problem sieht Fürsich einerseits, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen der großen Bundes- und Landespolitik vorgegeben werden, an denen sich man als Klinik anpassen müsste.

Andererseits bieten diese Veränderungen aber eventuell eine große Chance für die kleinen Kliniken zum weiteren Bestehen. Dies bedeutet aber, dass dies nicht ohne Einschränkungen bleiben wird, was heißen soll, dass allen - vor den kleinen Kliniken - äußerst schwere Zeiten bevorstehen werden.

Ein Besucher bemerkte mit einem Zwischenruf unter der Zustimmung vieler Anwesender, dass es eine Schande sei, dass sich in einem so reichen Land wie Deutschland alles nur darum dreht, ob sich ein Krankenhaus finanziell trägt oder nicht.

„Früher wurden Krankenhäuser gebaut, um Menschen gesund zu machen und heute es nur noch darum, Geld zu verdienen.“ bekräftigte ein weiterer Besucher.