Die Freien Wähler trauern um ihren Vorsitzenden Artur Hermann, der nach kurzer Erkrankung mit 69 Jahren gestorben ist. 15 Jahre lang stand er an der Spitze der Vereinigung – bis zu seinem Tod.

Hermann wuchs in Wildberg (Kreis Calw) auf und kam nach dem Abitur und zwei Jahren Bundeswehrzeit 1976 nach Eichstätt, um an der damaligen Gesamthochschule Pädagogik zu studieren. 1985 begann er als Sozialpädagoge bei der Diakonie Ingolstadt in der offenen Jugendarbeit. Diese berufliche Tätigkeit blieb sein immerwährendes Anliegen, dem er bis zu seinem Tod verbunden blieb. Beim Diakonischen Werk in Ingolstadt leitete er über 20 Jahre die Mitarbeitervertretung.

Artur Hermann war nicht nur ein zutiefst pädagogisch, sondern auch politisch denkender Mensch. 1996 kandidierte er erstmals für den Stadtrat in Eichstätt, denn er wollte seine Heimatgemeinde mitgestalten und vor allem den Lebensraum von Kindern und Jugendlichen entwickeln. Er kämpfte immer für die nächste Generation, sei es für das Haus der Jugend oder für die offene Jugendarbeit. Streitbar für die Sache, verbindlich im Umgang und transparent in seinen Entscheidungen hatte er immer einen kritischen Blick für gesellschaftliche Missstände und war ein permanenter Antreiber für die Sache der Freien Wähler. An den Ständen der Freien Wähler zeigte er eine unermüdliche Präsenz. Er scheute sich nie, öffentlich für die Werte der Freien Wähler einzutreten, ohne jedoch seinen kritischen Blick zu verlieren.

Zeit zum Nachdenken und Grübeln über anstehende Entscheidungen fand er, wenn er sich mit der Angelrute an die Altmühl setzte oder Freude am Sammeln alter Stiche und Bücher fand. Zusammen mit seiner Frau Petra war er viele Jahre Motor und Seele der wöchentlichen Treffen der Freien Wähler. Am 22. November ist Artur Hermann im Kreise seiner Familie verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Petra, vier Kinder und sechs Enkel. Mit Artur Hermann verlieren die Freien Wähler nicht nur einen Mann der ersten Stunde, sondern einen ihrer wertvollsten Weggefährten.

Hermann wird am Freitag in Eichstätt beigesetzt: Um 13 Uhr ist in der evangelischen Kirche Abschiedsgottesdienst, anschließend wird die Urne auf dem Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.
 

Von Günther Köppel und Richard Nikol